Doktorand*in für neues Projekt KERMIT gesucht!
Klimaschutz im Nahrungsmittelsektor: Das Projekt KERMIT
Im Projekt KERMIT möchten wir Möglichkeiten eines nachhaltigen und klimaeffizienten Obstbaus erforschen. Wir möchten herausfinden, wie sich der Klimawandel, aber auch Nachfrageentwicklungen, politische Rahmenbedingungen und der Einsatz nachhaltiger Produktionstechnologien auf den globalen Obstmarkt, konkret das Marktgleichgewicht, die regionale Wettbewerbsfähigkeit und die Umwelt auswirken. Dafür wollen wir, gemeinsam mit dir, ein ökonomisches Modell, vergleichbar mit Agrarsektormodellen, entwickeln und verschiedene Szenarien simulieren. Ein weiteres Ziel im Projekt ist die Bilanzierung der Treibhausgasemissionen im Obstbau, bei der du dich ebenfalls einbringen kannst. Unsere Fokusregion ist das Alte Land, das zweitgrößte zusammenhängende Obstbaugebiet Europas, welches sich südlich der Elbe in unmittelbarer Nähe zur Stadt Hamburg befindet.
Im Projekt KERMIT arbeiten wir mit zwei weiteren Institutionen zusammen:
- Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung (IFAM) in Stade: Dieses renommierte Forschungsinstitut ist auf die Entwicklung von Fertigungstechniken und neuen Materialien spezialisiert und übernimmt die Koordination des Projekts.
- ESTEBURG Obstbauzentrum Jork: Das Obstbauzentrum bietet Forschung und Beratung im Bereich Obstbau und unterstützt Landwirte und Obstbauern mit wissenschaftlich fundierten Informationen.
Wer wir sind
Unsere Forschungsstelle
Die Forschungsstelle Nachhaltigkeit und Klimarisiken (FNK) der Universität Hamburg forscht inter- und transdisziplinär zu anthropogenen Umweltveränderungen auf globaler und regionaler Ebene. Ziel der Arbeit in unserer Forschungsgruppe ist es, Möglichkeiten für eine nachhaltige Entwicklung zu identifizieren und zu bewerten. Wir verwenden dafür empirische Daten und mathematische Modelle an der Schnittstelle von Natur-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften.
Wir sind ein internationales Team aus jungen und motivierten Wissenschaftler*innen. Insgesamt zählen wir etwa 30 Mitarbeitende auf verschiedenen Karrierestufen, von Masterstudierenden bis hin zu Professuren. Unsere Forschungsstelle ist aktiv im Exzellenzcluster „Climate, Climatic Change, and Society“ (CLICCS) eingebunden, das sich mit den Herausforderungen des Klimawandels und seiner Auswirkungen auf die Gesellschaft befasst. Wir gehören zum Fachbereich Erdsystemwissenschaften der MIN-Fakultät (Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften) der Universität Hamburg.
Landnutzungsforschung
Die Landnutzungsforschung ist ein zentrales Thema an unserer Forschungsstelle. Seit über 20 Jahren entwickeln und nutzen wir gekoppelte Modellsysteme, um die komplexen Wechselwirkungen zwischen Landwirtschaft, Gesellschaft und Umwelt zu untersuchen. Unsere Herangehensweise umfasst verschiedene Modelle und Ansätze:
Biophysikalische Prozessmodelle
Mit biophysikalischen Prozessmodellen, wie beispielsweise EPIC, simulieren und analysieren wir alternative Bewirtschaftungssysteme für Nutzpflanzen in unterschiedlichen Boden- und Klimaregionen. Diese Modelle erlauben es uns, die Erträge und ökologischen Auswirkungen verschiedener landwirtschaftlicher Praktiken genau zu analysieren.
Agrarsektormodelle
Agrarsektormodelle werden eingesetzt, um die regionalen und globalen Effekte landwirtschaftlicher Entwicklungen auf die Nahrungsmittelproduktion und die Umwelt zu quantifizieren. Hierbei berücksichtigen wir die naturräumliche Variabilität von Technologien und Standortbedingungen sowie Marktreaktionen, insbesondere Preisänderungen, um ein realistisches Bild der wirtschaftlichen Dynamiken zu erhalten.
Naturschutzmodelle
Systematische Naturschutzmodelle helfen, effiziente Kompromisse zwischen den Anforderungen des Naturschutzes und anderen Landnutzungsbedarfen, wie der Nahrungsmittelproduktion und der Erzeugung erneuerbarer Energien, zu identifizieren.
Integration sozialwissenschaftlicher Methoden
In jüngerer Zeit haben wir unser Forschungsfeld erweitert und integrieren vermehrt sozialwissenschaftliche Methoden. Ziel ist es, Entscheidungsprozesse von Landwirten realistischer in unseren Modellen abzubilden. Wir kombinieren Ansätze der agentenbasierten Modellierung mit Methoden der Marktgleichgewichtsmodellierung, was uns erlaubt, ein umfassenderes Verständnis der heterogenen Entscheidungsmuster in der Landnutzung zu erlangen.
Durch die Kombination verschiedener Ansätze tragen wir dazu bei, nachhaltige Lösungen für die Herausforderungen der Landnutzung zu entwickeln und ein tieferes Verständnis für die Wechselwirkungen zwischen unterschiedlichen Akteuren sowie zwischen verschiedenen Nachhaltigkeitszielen zu gewinnen.
Deine Bewerbung
Du bewirbst dich auf eine Drittmittelprojekt-finanzierte Doktorandenstelle an der Universität Hamburg. Bitte nutze dafür das in der Ausschreibung angegebene Bewerbungsportal. Bei Rückfragen melde dich gerne unter folgender E-Mail-Adresse: kermit.cen"AT"uni-hamburg.de.
Vergütung und Befristung der Stelle
Die Doktorandenstelle wird gemäß TV-L 13 (65%) vergütet und bietet eine umfassende soziale Absicherung, einschließlich betrieblicher Altersvorsorge. Die Teilzeitvergütung bezieht sich ausschließlich auf die Projektarbeit, während die Anfertigung der Doktorarbeit selbst nicht vergütet wird.
Im Projekt stehen ausreichende Mittel zur Verfügung, um eine dreijährige Finanzierung der Doktorandenstelle zu gewährleisten. Der Vertrag wird aus administrativen Gründen jedoch zunächst bis zum aktuellen Projektende am 30. November 2027 ausgestellt. Des Weiteren stehen Mittel für den Besuch von wissenschaftlichen Konferenzen zur Verfügung.
Für eine optimale Unterstützung deiner Promotion wirst du zudem Mitglied der Graduiertenschule SICSS. Die SICSS bietet ein interdisziplinäres, forschungsorientiertes Karriereentwicklungsprogramm, das Doktorand*innen mit unterschiedlichem wissenschaftlichem Hintergrund und Fachwissen zusammenbringt.